Schnoorviertel, Bremen

Der Schnoor ist das älteste Viertel Bremens

Das älteste Viertel der Freien Hansestadt Bremen ist der Schnoor. Das Altstadtquartier wurde das erste Mal im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt und liegt nordöstlich des Marktplatzes, nur wenige Schritte von den anderen Sehenswürdigkeiten wie die Weserpromenade Schlachte 16, das historische Rathaus und die kunstvolle Böttcherstraße 12 entfernt. Der Name des Viertels kommt von "Schnur", auf plattdeutsch "Schnoor", weil die schmalen Häuserfassaden sich wie Perlen auf einer Schnur aneinander reihen.

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Dieses alte Stadtviertel beherbergte im Mittelalter hauptsächlich Fischer und Schiffer, die ihr Auskommen durch einen Nebenarm der Weser, die Balge, hatten. Die Balge bot auch einigen Badestuben einen günstigen Standort. Der Weser-Nebenarm floss direkt durch den Schnoor, wie man heute noch an den Straßennamen erkennen kann. Da gibt es zum Beispiel die Balgebrückstraße 21 oder Hinter der Balge, welche noch immer die ehemalige Uferkontur nachzeichnet. An einigen Stellen im Viertel hat man Tafeln angebracht, um an den Fluss zu erinnern

Die Franziskaner bauten im 13. Jahrhundert ein Kloster und im 14. Jahrhundert eine Kirche, die 500 Jahre später jedoch wieder abgerissen wurde. Mit den Mönchen zog es nach und nach die Händler und Handwerker in den Schnoor. Als man im 19. Jahrhundert immer mehr Wohnraum in der Stadt benötigte, wurde die Balge zugeschüttet.

Kleine Gassen führen durch das Quartier

Der Schnoor ging zum Glück relativ gut erhalten aus dem Zweiten Weltkrieg hervor. Dank der ständigen Restaurierungsmaßnahmen über die vielen Jahren hinweg kann man an den engstehenden Häusern heute architektonische Merkmale der letzten sechs Jahrhunderte finden, es überwiegt jedoch die Bauweise des Hochmittelalters. Wenn man die Gassen entlang schlendert, gewinnt man einen guten Eindruck davon, wie die Bremer in der Vergangenheit lebten.

Heute findet man im Schnoor die unterschiedlichsten Geschäfte, Bars und Theater, die den nostalgischen Charakter des Viertels aufrecht erhalten. Viele Künstlerwerkstätten befinden sich in dem Altstadtquartier, oft auch mit einem Ladengeschäft, in dem man die handgearbeiteten Objekte erwerben kann. Auch viele Galerien und Museen sind im Schnoor ansässig. Viele Bars oder Restaurants haben dank Bremens weltoffener Orientierung einen internationalen Stil, man findet hier Spezialitäten aus vielen verschiedenen Ländern.