Bremen – das ist ein Stück Norddeutschland, wie man es sich hanseatischer kaum vorstellen kann. Mit Bremen verbindet man die Weser und den Warenverkehr zu Schiff, die Handelskontore wohlhabender Kaufleute, deren exotische Mitbringsel aus fremden Ländern. Vom damaligen Wohlstand profitiert die Stadt bis heute. Noch immer künden die liebevoll restaurierten Fassaden der alten Patrizierhäuser vom Ruhm der Kapitäns- und Kaufmannsfamilien.
Die Weser fließt mitten durch die Stadt und mündet bei Bremerhaven in die Nordsee. Durch diese günstige Lage wurde Bremen schon vor Jahrhunderten Mitglied der Hanse und ein wichtiger Standort für den Warenhandel. Inzwischen wird die Weser als Handelsroute weit weniger genutzt, doch die Stadt strahlt noch heute den Geist dieser glanzvollen Zeit aus. Obwohl Bremen eine Großstadt ist, in der sich viele internationale Firmen niedergelassen haben, wie beispielsweise Kraft Foods, Kellog’s oder DaimlerChrysler, hat es sich einen unvergleichlichen Charme bewahrt und kann zahlreiche schöne Ecken und Plätze aufweisen.
Als Stadtstaat schließt Bremen die Stadt Bremerhaven an der Wesermündung ein und bildet so das kleinste Bundesland. Besucher werden sich in der Hansestadt schnell zurechtfinden. Auf einer ausgeklügelten Route führen in den Boden eingelassene Wegweiser zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten, und auf weithin sichtbaren Tafeln kann man sich ausgiebig über deren Geschichte und Bedeutung informieren.
Die bekanntesten Bürger sind wohl die Bremer Stadtmusikanten 2 , denen neben dem Rathaus ein Denkmal errichtet wurde. Direkt vor dem Rathaus, das Teil des Weltkulturerbes ist, steht der Bremer Roland 1 - das Wahrzeichen von Bremen. Nur wenige Schritte entfernt auf der Domsheide kann man den St. Petri Dom 6 besichtigen, der fast so alt ist wie die Stadt selbst und ein gutes Stück Geschichte in sich birgt.
Weitere Highlights von Bremen mit historischem Hintergrund sind die Böttchergasse, die ganz im Stil des frühen 20. Jahrhunderts erhalten ist, und natürlich das Schnoorviertel 24. Es lohnt sich, einen Blick in diese engen Gässchen mit spätmittelalterlichen Bauten zu werfen, die heute Künstler und Kunsthandwerker beherbergen. Durch ihre ruhige Lage, denn Autos sind in diesen Straßen nicht erlaubt, laden sie zu einem verträumten Bummel und ausgiebiger Betrachtung der ausgestellten Kunstwerke ein.
Kulturell Interessierte kommen in Bremen keinesfalls zu kurz. Neben zahlreichen Theatern, darunter das Musical-Theater, gibt es viele Galerien und Museen. Das bekannteste davon ist wohl das Überseemuseum, das seinen Ursprung in einer Sammlung von Mitbringseln der Bremer Kaufleute aus fernen Ländern hat.
Nach einer ausgiebigen Stadtbesichtigung bietet sich ein Bummel an der Weserpromenade, der "Schlachte", an. Hier findet der Bremen-Besucher Eiscafés, Restaurants, Kneipen oder Weinstuben für jeden Geschmack. Im Sommer wird die Schlachte in einen großen Biergarten direkt am Ufer verwandelt, in dem die Bremer den Tag in einer lauen Sommernacht ausklingen lassen.
Zu späterer Stunde lohnt es sich dann das Nachtleben der Stadt genießen, das nicht viel zu wünschen übrig lässt. In verschiedenen Diskotheken kann man an sieben Tagen in der Woche das Tanzbein schwingen. Wer dazu nach dem langen Sightseeing-Bummel schon zu müde ist, findet sicher eine gemütliche Kneipe oder eine angesagte Bar nach seinem Geschmack.
Im Oktober bricht in Bremen eine ganz eigene "fünfte Jahreszeit" an. Die gesamte Stadt befindet sich im Jahrmarktfieber, wenn das drittgrößte Volksfest Deutschlands, der Freimarkt, auf der Bürgerweide buchstäblich seine Zelte aufschlägt und Karussells aufbaut.
Man sollte sich einen Besuch in der Weserstadt nicht entgehen lassen, und wenn man das Knie der Rolandsstatue berührt, wird er dafür sorgen, dass man auf jeden Fall noch einmal nach Bremen wiederkehrt!