Martini-Anleger, Bremen

Blick auf die Schlachte mit Martini-Anleger

Wer an einer Fahrt auf der Weser interessiert ist, begibt sich am besten an den Martini-Anleger, der sich an der Schlachte befindet. Er ist nach der
St. Martini Kirche benannt, die in unmittelbarer Nähe oberhalb des Anlegers am Ufer liegt. Von hier aus starten täglich Schiffe zu Rundfahrten, die teilweise auch weit über Bremen hinaus gehen, zum Beispiel nach Oldenburg 71, Vegesack oder Bremerhaven. Saison für diese Ausflugsfahrten ist meist von März oder April bis September.

Unterkünfte nahe Martini-Anleger

Atlantic Grand Hotel BremenDZ ab 102,60 €Radisson Blu Hotel BremenDZ ab 77,00 €Ramada Überseehotel BremenDZ ab 83,20 €Andere Hotelangebote Nähe Martini-Anleger

Der Anblick, der sich dem Besucher am Martini-Anleger bietet, ist faszinierend, denn hier haben mehrere historische Kähne oder Koggen (Segelschifftyp) festgemacht. Man fühlt sich in die Blütezeit der Hansestadt zurückversetzt und bekommt einen Eindruck, wie das Leben an der Weser damals wohl aussah. Die Schifffahrtsgesellschaft "Häl Över" betreibt die meisten der Schiffe, die am Martini-Anleger starten, darunter die historischen Nachbauten alter Weserkähne.

"Hal över" war der Ruf nach dem Fährmann, wenn man übersetzen wollte und zu hochdeutsch "Hol über" bedeutet. Heute kann man mit der Fähre eine Fahrt zur Werderinsel 41 unternehmen, das Neue Museum Weserburg besichtigen und vielleicht einen Kaffee oder Ostfriesentee auf der kleinen Insel inmitten der Weser trinken.

Am Anleger starten die Schiffe zu Rundfahrten

Im Jahr 1999 konnte man zwei Exemplare der Weserlastkähne, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert, bei Nienburg aus dem Fluss bergen. Nach ihrem Vorbild wurde die "Lüder von Bentheim" gebaut, die ihren Liegeplatz am Martini-Anleger hat. Benannt ist der Lastkahn nach dem Bremer Steinhauer, der die Stadtwaage und das Kornhaus baute und die Fassade des Rathauses im Stil der Weser-Renaissance gestaltete. Auf Kähnen wie dem "Lüder von Bentheim" wurden früher Waren flussaufwärts getreidelt - das heißt, das Schiff wurde vom Ufer aus an langen Seilen von Knechten gezogen.

Heute kann man auf der "Lüder von Bentheim" Fahrten auf der Weser und deren Nebenflüssen buchen. Es werden auch Fahrten mit historischer Thematik angeboten, so zum Beispiel eine "Führung" durch die Geschichte der Vegesacker Werft.

Hansekogge "Roland von Bremen" an der Schlachte

Die "Roland von Bremen" ist der Nachbau einer Hansekogge, die im Jahr 1962 zufällig geborgen wurde. Das Deutsche Schifffahrtsmuseum nahm sich des historischen Wracks an und erstellte Baupläne für ein solches Segelschiff. Um die "Roland von Bremen" auf der Weser betreiben zu können, musste sie jedoch mit zusätzlichen Details ausgestattet werden: Sie verfügt natürlich über einen Dieselmotor und ihr Mast ist einklappbar, um unter den Brücken entlang fahren zu können. Ansonsten jedoch bediente man sich sogar bei dem Biegen der Schiffsplanken historischer Verfahren: Sie wurden mit Hilfe von heißen Steinen in Form gebracht.

Eine Fahrt auf der Weser lohnt sich in jedem Falle, denn abgesehen von der Thematik der Fahrt – eine Besichtigung des Hafens oder eine historische Führung vielleicht – hat man Gelegenheit, das Weserufer einmal in ganzer Länge vom Wasser aus zu betrachten.