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Den Blick dem St. Petri Dom 6 zugewandt, in der Mitte des Marktplatzes, steht der Bremer Roland. Im Jahr 1404 wurde er aus Kalkstein gehauen und an dieser Stelle errichtet. Der Name der Statue geht auf eine Heldensaga aus der Zeit Karl des Großen zurück. Hruotland, ein Neffe dieses Kaisers oder zumindest einer seiner treuen Begleiter, unterstützte ihn maßgeblich auf einem Kreuzzug gegen die Mauren. Er wurde von vielen Zeitgenossen und späteren Dichtern in Heldenliedern besungen.
Rolandsfiguren hatten im Mittelalter bereits eine lange Tradition. Sie wurden in vielen Städten aufgestellt, um deren Eigenständigkeit in Form von Marktrechten anzuzeigen. Obwohl die Legende ursprünglich die Missionarisierungsbemühungen der Kirche darstellte, ist der Roland zum Symbol der Unabhängigkeit der Städte von der Kirche geworden. Dass der Bremer Roland direkt gegenüber dem Dom platziert wurde, zeugt von dem Bemühen der Bürger, ihre Stadtrechte gegenüber der fast allmächtigen Kirche durchzusetzen. Die Bremer machten sich sogar die Mühe, Kaiserurkunden zu fälschen, die ihnen das Recht einräumten, ihre Statue mit dem kaiserlichen Wappen zu versehen.
Über die Jahrhunderte wurde der Bremer Roland immer wieder restauriert und dem jeweils aktuellen ästhetischen Empfinden angepasst: Im 17. Jahrhundert strahlte er in allen Farben über den Platz, im 18. Jahrhundert wurde er komplett weiß übertüncht und im 19. Jahrhundert bemühte man sich, die natürliche Farbe des Gesteins wieder hervorzubringen. Im Großen und Ganzen ist seitdem nicht viel an der optischen Erscheinung verändert worden.
Im Jahr 1938 musste die Statue sogar gänzlich abgetragen und danach Stück für Stück wieder aufgebaut werden. Aus diesem Jahr stammt eine Kassette, die man im Jahr 1989 während einer weiteren Restaurierung im Innern der Figur entdeckte. Die Kassette enthielt Bilder der damaligen Arbeiten am Roland und diverse Nazipropaganda, zusammen mit einigen Hinweisen auf die Lebensverhältnisse im Jahr 1938.
Der Bremer Roland zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: Der Abstand seiner Knie voneinander beträgt genau eine Bremer Elle, eine alte Maßeinheit. Da der Volksmund behauptet, wer die Knie reibe, kehre bestimmt nach Bremen zurück, sind sie außerdem völlig blankgerieben. Zu Füßen des Roland ist ein Krüppel dargestellt, der laut einer Legende einst das Gelände umkroch, das heute die Bürgerweide darstellt.
Im Jahr 2004 wurden der Bremer Roland und das Rathaus als ein Zeugnis der Entwicklung sowohl von Markt- als auch Bürgerrechten der Stadt Bremen von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
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Anschrift und Verkehrsanbindung:
Adresse: Rathausplatzes, 28195 Bremen
Bus: Domsheide
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Man kann kaum glauben, dass dies die berühmtesten Bremer sind, wenn man sie so unauffällig auf der linken Seite des Rathauses stehen sieht. Die Bremer Stadtmusikanten wurden von Gerhard Marcks, dessen Haus im Schnoorviertel 24 besichtigt werden kann, aus Bronze gearbeitet und im Jahr 1953 auf dem Rathausplatz aufgestellt. Dies ist eine der wenigen Statuen der Stadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind.
Im Märchen Bremer Stadtmusikanten der Gebrüder Grimm finden sich vier Tiere – Esel, Hund, Katze und Hahn – und fassen den Entschluss, gemeinsam nach Bremen zu ziehen. Dort wollen sie ihren Lebensabend in Freiheit verbringen und ihr Auskommen als Musikanten verdienen, denn: " ... etwas Besseres als den Tod findest du überall".
Dass die Tiere laut der Gebrüder Grimm völlig frei von Talent waren, hat die Bremer nie gestört. Auch dass die Märchengestalten nur bis vor die Tore der Stadt zogen, konnte die Begeisterung der Hanseaten nicht mindern, die tierischen Musikanten einzubürgern und ein Denkmal für die Bremer Stadtmusikanten zu errichten. Die Stadtmusikanten bilden das Ende der Deutschen Märchenstraße, die in Hanau, dem Geburtsort der Gebrüder Grimm, ihren Anfang hat. Berührt man die Vorderbeine des Esels, so sagt der Volksmund, geht ein Wunsch in Erfüllung.
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