Werderinsel, Bremen

Ganz offiziell heißt die Werderinsel Stadtwerder und ist genau genommen eine Halbinsel. Sie beginnt auf Höhe der Schlachte, kurz vor der Bürgermeister-Smidt-Brücke, und misst an der breitesten Stelle etwa einen Kilometer. Die Halbinsel teilt die Weser bis nach Habenhausen im Südosten Bremens und wird von der Weser im Norden und der Kleinen Weser im Süden "umflossen". Die Kleine Weser, ein stiller Nebenarm, geht aus dem Werdersee hervor.

Auf der Spitze der Insel liegt der Teerhof, eine ehemalige Werft aus dem 15. Jahrhundert, in der die Fugen der Schiffsrümpfe mit Teer wasserdicht gemacht wurden. Als diese Werft aufgrund moderner Schiffsbautechniken überflüssig wurde, baute man auf dem Gelände viele Speicherhäuser. Da auch diese bald nicht mehr genutzt wurden, errichtete man auf diesem Teil der Halbinsel Wohnhäuser. Im Zweiten Weltkrieg erlitten die Baten auf der Werderinsel schwere Schäden, lediglich die Weserburg, die mehrere ehemalige Speicherhäuser umfasste, blieb größtenteils erhalten und beherbergt heute das Neue Museum Weserburg, das eine Sammlung für zeitgenössische Kunst präsentiert.

Eine Fußgängerbrücke führt seit dem Jahr 1993 von der Werderinsel in die Altstadt hinüber. In der Mitte besteht die Halbinsel fast gänzlich aus Kleingartenanlagen und gut ausgebauten Fahrradwegen, außerdem einer Sportschule mit Sportanlagen, Liegewiesen und einem Badestrand. Im Osten schließt sich das Naturschutzgebiet Neue Weser an. Das auffälligste Bauwerk der Stadtwerder ist ein 43 Meter hoher Wasserturm aus dem Jahr 1873, der aufgrund seines Aussehens auch "Umgedrehte Kommode" genannt wird.

Von den Anlegern an der Schlachte setzen mehrmals täglich Fähren zur Werderinsel über, auf der das Café Sand ein beliebtes Ausflugsziel ist. Nahe diesem Café, an dessen Gründung unter anderem die Fährgesellschaft Hal över beteiligt war, hat man einen Badestrand angelegt, der wie der Strand des Werdersees am gegenüberliegenden Inselufer von der DLRG bewacht wird.

Dank des Ausbaus der kommunalen Kläranlagen kann man seit dem Jahr 1995 in der Weser wieder baden, was aufgrund von Verschmutzungen lange Zeit nicht möglich war. Der Wasserstand wird hier übrigens immer noch von den Gezeiten beeinflusst, bei Ebbe ist ein Sog in Richtung Nordwesten zu spüren, bei Flut zieht es das Wasser nach Osten. Wenn auch die Tide hier nicht stark ist, sollte man kleine Kinder sicherheitshalber beaufsichtigen.