U-Boot Wilhelm Bauer, Bremen

Genau das Richtige für Technikinteressierte ist das U-Boot "Wilhelm Bauer", das im Museumshafen gegenüber dem Deutschen Schifffahrtsmuseum liegt und auch von diesem verwaltet wird. Es handelt sich um das weltweit letzte Unterseeboot vom Typ XXI, das in einem derart guten Zustand erhalten ist. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 123 Exemplare seiner Art gebaut.

U-Boot "Wilhelm Bauer" im Museumshafen

Die "Wilhelm Bauer" wurde im Jahr 1944 unter dem Namen "U 2540" in Betrieb genommen und vier Tage vor Kriegsende von der eigenen Mannschaft in der Nähe der Insel Fehmarn versenkt. Im Jahr 1957 wurde das U-Boot geborgen und wieder in Schuss gebracht, was ungefähr drei Jahre in Anspruch nahm. Nach seiner Umbenennung in Wilhelm Bauer diente das Boot in der Zeit von 1960 bis 1982 verschiedenen Schiffserprobungskommandos. Seinen Namen erhielt es von dem Schiffskonstrukteur, der im Jahr 1851 das erste U-Boot baute. Ein Jahr nach ihrer Stilllegung kaufte das Deutsche Schifffahrtsmuseum die Wilhelm Bauer.

Der Typus XXI stellte einen wesentlichen Fortschritt in der Entwicklung der U-Boote dar. Er verfügte als einer der ersten über den Schnorchel, der ihm zusammen mit stärkeren Batterien erlaubte, länger als andere U-Boote unter Wasser und so unerkannt zu bleiben. Der Schnorchel versorgte das Boot mit Frischluft. Dank der neuen Batterien war das Unterwassergefährt schneller als die meisten seiner Art und konnte so die Einsatzgebiete mit guten 18 Knoten unter Wasser in kürzerer Zeit erreichen. Der Typ XXI konnte bis zu 220 Metern tief tauchen und war so vor dauerhafter Verfolgung geschützt. Nur wenige dieser neuartigen Unterwassergefährte waren allerdings vor Kriegsende fertig zum militärischen Einsatz.

U-Boot aus dem Jahre 1944

Im Museumshafen in Bremerhaven kann man die Wilhelm Bauer heute begehen. Dabei sollte man einmal versuchen, sich vorzustellen, wie die 58 Mann starke Besatzung wohl auf dem 76 Meter langen und nur fast sieben Meter breiten Schiff gelebt hatte. Besonders beim Gedanken an Unterwasserfahrten kann man sich nur wundern, dass so viele Menschen auf so engem Raum Platz gefunden hatten. Die Technik des U-Boot-Baus insgesamt kommt bei der Begehung nicht zu kurz. Auch über die militärischen Einsatzziele im Zweiten Weltkrieg kann man sich an Bord informieren, zum Beispiel über die Ausrüstung mit Torpedos und übrigen Geschossen.