Deutsches Auswandererhaus, Bremen

Einblick in die Geschichte und Erlebnisse von Auswanderern

Das Deutsche Auswandererhaus bietet zudem eine Terrasse mit einer tollen Aussicht

In der Innenstadt, in Sichtweite des Hafens befindet sich das Deutsche Auswandererhaus. Dabei handelt es sich um ein Museum, das sich mit dem Thema Auswanderung beschäftigt und erst jüngst im August 2005 eröffnet wurde. Sobald man das schöne, mit Holz verkleidete Gebäude betritt, ist man nicht nur dabei, sondern mittendrin. Jeder Besucher übernimmt für die Zeit, in der er sich im Gebäude aufhält, den Namen einer auswandernden Person und erlebt deren Geschichte nach. Das kann ein wenige Monate altes Baby aus dem Jahr 1820 oder ein alter Mann aus dem Jahr 1950 sein - auf der Eintrittskarte erfährt man, wer man für die Dauer des Besuchs ist.

Unterkünfte nähe Deutsches Auswandererhaus

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Der Rundgang durch das Museum beginnt mit dem Betreten der Wartehalle, " in welcher der Besucher alles über die Geschichte des Auswandererhafens Bremerhaven erfährt. Weiter geht es in einem Raum, der von dem Nachbau einer sich im unruhigen Meer bewegenden Bordwand des Schnelldampfers "Lahn" beherrscht wird. In Originalgröße wohlgemerkt! Der nächste Raum entlässt einen für kurze Zeit wieder in die Gegenwart, denn hier findet man ein großes Archiv mit vielen Bildern und vor allem Geschichten von persönlichen Schicksalen. Mit ein bisschen Glück entdeckt man auch seine eigene beziehungsweise die Geschichte der Person, die man darstellt. Ein aufregendes und spannendes Erlebnis!

Nun betreten die Besucher, die in kleine Gruppen durch das Museum geführt werden, so dass es nie zu voll wird, das Schiff, beziehungsweise die Schiffe. Denn um zu zeigen, wie sich die Verhältnisse an Bord in den vielen Jahren, seit es Auswanderung gibt, verändert haben, wurden gleich drei Schiffe nachgebaut: ein Segelschiff, ein Dampfschiff und ein Liner. Zudem verfügen sie über verschiedene Klassen, so dass man die Schlafsäle der dritten Klasse mit einer Kabine der ersten Klasse 50 Jahre später vergleichen kann.

Schließlich hat man die Überfahrt (hoffentlich) unbeschadet überstanden und kommt in Amerika, oder genau genommen, in Ellis Island an. Nun schlägt die Stunde der Wahrheit: Darf man in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten einreisen oder muss man sich wieder auf den langen Weg zurück machen? An einem Monitor, auf dem die "Einreisenden" verschiedene Fragen beantworten müssen, kann man dies erfahren. Aber selbst, wenn einem die Einreise verwehrt bleibt, kann man im Raum der Nachfahren in unendlich vielen amerikanischen Telefonbüchern nach seinem Namen suchen und einige Biographien von Auswanderern und deren Nachfahren lesen.

Zum Abschluss des Rundgangs betritt man ein wunderschön eingerichtetes Kino und kommt hier in den Genuss des interessanten Kurzfilms namens Welcome Home vom bekannten Dokumentarfilmer Ciro Cappellari. Zu den weiteren Räumen des Auswandererhauses gehören eine "Kid’s World", in der Kinder zwischen vier und acht wunderbar spielen können, während sich die Eltern im Museum informieren.

Globus im Auswandererhaus

Zudem stehen im "Forum Migration" mehrere Computer zur Verfügung, auf denen man verschiedene Datenbanken nach ausgewanderten Verwandten durchsuchen kann. Vielleicht findet man sie dort sogar auf einer Passagierliste eines Schiffes, das im 19. Jahrhundert in Amerika ankam. Ein Restaurant ist natürlich auch vorhanden, so dass man noch gemütlich zusammen sitzen und das Erfahrene und aktiv Erlebte Revue passieren lassen kann.

Dieses Museum ist nicht nur etwas für Leute, die versuchen, Verwandte wieder zu finden, sondern auch für Kinder und sogar für Museumsmuffel bietet das Deutsches Auswandererhaus ein unvergessliches Erlebnis, bei dem der Besucher hautnah Geschichte und Schicksale erlebt.