Gerhard Marcks Haus, Bremen

Das Gerhard-Marcks-Haus ist ein Bildhauermuseum, das wechselnde Ausstellungen über Skulpturen der letzten 100 Jahre zeigt. Seinen Namen trägt es, weil hier ein Großteil des Lebenswerkes von Gerhard Marcks (1889-1981) aufbewahrt wird.

Die Stadtmusikanten sind die bekannteste Arbeit Marcks´

Marcks war Bildhauer und Zeichner, wobei die Zeichnungen hauptsächlich als Studien zu den plastischen Werken dienten. Für seine grafischen Darstellungen benutzte er meist nur einen harten Bleistift, denn er benötigte klare Umrisse, um die Ideen später bildhauerisch umsetzen zu können. Die Zeichnungen waren außerdem praktisch, um Einfälle oder Eindrücke festhalten zu können, wenn anderes Material nicht zur Hand war. Viele der grafischen Werke stammen zum Beispiel von seinen Reisen. Obwohl oder gerade weil seine Handzeichnungen oft als Vorstufe zur Bildhauerei dienten, spiegeln sie auf faszinierende Weise die Arbeit Marcks’ wider und vermitteln einen Einblick in den Prozess des künstlerischen Schaffens.

Gerhard Marcks begann mit der Darstellung von Tieren, wechselte jedoch schnell zu menschlichen Formen und machte diese zum Mittelpunkt seiner Arbeiten. Ein bekanntes Beispiel für seine Tierplastiken sind die Bremer Stadtmusikanten  2  auf dem Rathausplatz. Interessant an seiner künstlerischen Entwicklung ist der Übergang von vorherrschend expressionistischen Formen zu Beginn der 1920er Jahre zu einer überwiegend naturalistischen Interpretation des Menschen wenige Jahre später. Seinen Stil könnte man umschreiben als klar, fest umrissen und doch nicht hart. Sein bevorzugtes Material war Bronze, seine Motive entnahm er der christlichen Religion und antiken Mythen, aber auch der heimischen Umgebung.

Dem Gerhard-Marcks-Haus 30 direkt gegenüber liegt das Wilhelm-Wagenfeld-Haus, das ebenfalls ein Ort für Ausstellungen ist. Das Wilhelmm Wagenfeld Haus beherbergt in seinem Magazin etliche Werke des Produktdesigners, bietet aber keine Dauerausstellung dieser an. Man kann jedoch, bei entsprechend rechtzeitiger Voranmeldung, das Magazin der Stiftung besichtigen.

Das Haus wurde ursprünglich als Polizeiwache erbaut, doch seit dem Jahr 1998 haben in diesem klassizistischen Gebäude die Wilhelm Wagenfeld Stiftung, die Gesellschaft für Produktgestaltung e. V. und das Design Zentrum Bremen ihren Sitz. Das Wilhelm Wagenfeld Haus zeigt in seiner Ausstellung zum Thema Produktdesign zahlreiche gelungene Beispiele dieses völlig eigenen Genres sowie eine ausführliche Darstellung der Fragestellungen und Probleme auf dem Weg von der Planung bis zum fertigen Produkt. Der Besucher kann hier alle Stationen der Herstellung eines industriellen Kunstwerks verfolgen.

Der Bauhaus-Schüler Wilhelm Wagenfeld wurde im Jahr 1900 in Bremen geboren. Er erlernte den Beruf des Silberschmieds und besuchte die Kunstgewerbeschule in Bremen, später dann die Zeichenakademie in Hanau. Er lebte in den 1920er Jahren unter anderem in dem bekannten Künstlerdorf Worpswede 68 unweit von Bremen.

Wagenfeld-Leuchte

Im Laufe seines Lebens produzierte Wagenfeld zahlreiche Modelle aus Glas und Metall für bekannte Unternehmen wie das Jenaer Glaswerk Schott & Genossen, die Vereinigten Lausitzer Glaswerke, Rosenthal und WMF. Einige Produkte, die auf diesen Entwürfen basieren, werden bis heute produziert, so zum Beispiel die Wagenfeld-Leuchte, eine Tischleuchte mit einer gläsernen Halbkugel als Schirm, die er gemeinsam mit Karl Jacob Jucker entwarf.

In der Wüste Stätte steht das Denkmal des Bremer Jürgen Heinrich Keberle, genannt Heinrich Holtenbeen. Sein namengebendes Holzbein erhielt er, nachdem er in seiner Jugend aus einer Dachbodenluke gefallen war. Heini war zu seiner Lebenszeit von 1835 bis 1909 weit über sein Wohnviertel hinaus bekannt, denn er war ein gut gelaunter Sprücheklopfer, der sich mit milden Gaben und Gelegenheitseinnahmen durchs Leben schlug. Die Bremer haben ihn noch heute mit Aussagen wie "Und wenn die Welt untergeht, fahre ich nach Hannover, da habe ich Verwandte" in Erinnerung, die Heini auf Plattdeutsch verbreitete. Er betrachtete die Almosen, die er erhielt, als Leihgaben, die er irgendwann zurückzahlen würde. Einer seiner beliebtesten Streiche war, den Kaufleuten in der Mittagspause vor dem Schütting  7  die Zigarren abzunehmen, da man hier offiziell nicht rauchen durfte.
Heute ist der Heini-Holtenbeen-Verein nach diesem urigen Bremer Original benannt. Die Organisation kümmert sich unter anderem um die Instandhaltung des Schnoorviertels. Seinen Namensgeber bewahrt der Verein in liebevoller Erinnerung und hat ihm das bronzene Denkmal in der Wüstestätte sowie einen Grabstein auf dem Friedhof in Oberneuland gewidmet.